Interview mit Paul Rubelt

Paul Rubelt hat bei den Frankfurt (Oder) Red Cocks über den Flag Football die Liebe zum American Football gefunden. Seit Januar 2020 studiert er an der University of Central Florida in Orlando (USA) und spielt dort als Offensive Tackle für die College-Mannschaft, die UCF Knights. In der Saison 2024/25 erkämpfte er sich einen Starterposten in der Offense. Mit seiner imposanten Körpergröße von 2,13 Metern ist er inzwischen zu einer prägenden Figur der Universität und ein Aushängeschild der sportlichen Gemeinschaft der Knights geworden.

Nun haben wir mit unserem Freund Paul ein Interview geführt. Aber lest selbst…

1. Übergang vom deutschen zum amerikanischen Football: Wie hast du den Wechsel vom Football in Deutschland zu einem College-Programm in den USA erlebt, und welche Herausforderungen musstest du dabei überwinden?

Paul Rubelt: „Die Lernkurve war sehr groß. Ich habe Probleme gehabt das Playbook zu verstehen und meinen „Football-IQ“ zu erweitern. Eine Sache darf man da allerdings nicht vergessen und das ist niemals aufgeben. Meine Teammitglieder haben mir geholfen und ich habe dafür beim Krafttraining Vollgas gegeben. Obwohl ich fließend Englisch kann war der Fachjargon im Football eine Barriere. Besonders in Teambesprechungen hört sich das wie eine andere Sprache an.“

2. Führungsrolle im Team: Als Präsident des Student-Athlete Advisory Committee (SAAC) bei UCF hast du eine bedeutende Führungsrolle. Wie beeinflusst diese Position deine Sichtweise als Spieler und Teamkollege?

Paul Rubelt: „Als SAAC Präsident bin ich nicht nur für Football zuständig, sondern alle Sportarten an der Universität. Die Sportler kommen zu mir und fragen um Hilfe, wenn es Probleme gibt. Ich bin eine Ansprechperson für Komplikationen auf und abseits des Spielfeldes. Da ich jetzt schon mein sechstes Jahr hier bin und der älteste Spieler bin, habe ich einen gewissen Respekt von meinen Teammitgliedern. Ich versuche Konflikte zu klären bevor sie zu größeren Problemen werden und meine Teammitglieder finden das natürlich gut.“

3. Leistungen auf dem Spielfeld: In der Saison 2024 hast du in allen 13 Spielen sowohl in der Offensive Line als auch in den Special Teams gespielt. Wie bewertest du persönlich deine Entwicklung und Leistung in dieser Saison?

Paul Rubelt: „Als Stammspieler ist man Leistungsträger. Wenn man Ambitionen hat in den Profifootball einzusteigen, dann muss man sich auch entsprechend verhalten. Das heißt jede Gelegenheit zum Lernen und besser werden nutzen. Ich habe noch einen langen Weg vor mir. Man lernt nie aus und das was ich auf dem Feld mache, benötigt viel Liebe zum Detail. So gehe ich durch den Tag.“

4. Trainerwechsel bei UCF: Mit der Rückkehr von Scott Frost als Head Coach gab es kürzlich einen Führungswechsel. Wie hat sich dieser Wechsel auf das Team und deine persönliche Vorbereitung ausgewirkt?

Paul Rubelt: „Mitten im Transfer Portal ist das eine schwierige Frage zu beantworten. Vor 4 Jahren sah die Teamchemie noch anders aus. Da kannte man jeden Spieler. (Kaderstärke von 105) Mit den kürzlichen Änderungen und der Möglichkeit als College-Sportler bezahlt zu werden, ändern sich die Gesichter im Team jedes Jahr. Die Leute die Lokal groß geworden sind und hier Football spielen, kennen Coach Frost natürlich und sind sehr gespannt auf die Saison. Ich kenne die Vergangenheit von UCF ziemlich gut und würde für Coach Frost durch die Wand laufen. Der Mann hat eine gewisse Aura die man nur schwer beschreiben kann. Das Ziel ist es nochmal 13-0 durch die Saison zu gehen, so wie Frost es in 2017 schon einmal getan hatte. Das Potential ist da und das Team steht hinter ihm!“

5. Zukunftspläne im Football: Welche Ziele und Ambitionen hast du für deine verbleibende Zeit bei UCF und darüber hinaus in deiner Football-Karriere?

Paul Rubelt: „Jeder der diese Frage gestellt bekommt, weiß, dass das Endziel NFL heißt. Für mein letztes Jahr gebe ich natürlich nochmal richtig Gas! Ich wünsche mir nebenbei unvergessliche Momente mit meinen Jungs. Da habe ich aber schon gute Erfahrungen. Vor 90.000 Zuschauern gespielt zu haben lässt sich nicht vergessen! Am Ende möchte ich bei UCF einen positiven Eindruck hinterlassen, als Sportler und Student. Wie die Zukunft aussieht weiß ich aber nicht. Das Ziel ist aber klar. Ich bin immer da wo auch meine Füße geradestehen. Was morgen passiert weiß ich nicht. Ich werde im Moment aber mein Bestes geben um weiterhin erfolgreich zu sein.“

Infos auf: Paul Rubelt | UCF Knights